DIE VERLÄNGERTE WERKBANK

Daß die große Zahl der Aufträge trotz der geringen Belegschaft von 25-30 Köpfen bewältigt werden konnte, ist neben der immer rationeller gestalteten Fertigung in den Werkstätten der Friedhofstraße auf die weitgehende Einschaltung von Zulieferern zurückzuführen.

Robert Schoettle hat früher als viele andere dem Prinzip der "verlängerten Werkbank" gehuldigt. Zulieferer einschalten - das heißt, mit weniger Kapital arbeiten; im Rahmen seiner finanziellen Mittel kam er dadurch im Endeffekt viel weiter. Diese Zulieferer für Halbzeug und Fertigteile arbeiteten mit dem kulanten Fabrikanten gerne zusammen und machten dessen Sache zu der ihren: Sie lieferten termingerechte Qualitätsarbeit und ermöglichten dadurch Electrostar eine Produktionskapazität von erstaunlichem Umfang und eine konstant bleibende Qualität der Fertigerzeugnisse. Noch stand Robert Schoettle täglich im Betrieb und zeigte seinen Arbeitern, wie man einen Kugellagersitz dreht oder ein Gewinde schneidet, eine Federbandage nietet oder einen Motor einbaut; seinen Arbeiterinnen gab er Anleitungen, wie man Anker wickelt oder Anschlüsse lötet.

Neben ihm stand seine Frau, die unermüdlich und mit großem Geschick alle Belange des .Geschäftes wahrnahm, zu deren Bearbeitung der viel- geplagte Chef selbst keine Zeit fand. In einem Neffen fand Robert Schoettle auch einen jungen, befähigten Kaufmann, dem nicht nur Soll und Haben geläufig war, sondern der auch die nicht ganz einfache kaufmännische Seite des Exportgeschäftes bestens versorgte.