EIN VERHEISSUNGSVOLLER ERSTLING!

Stolz bezeichnete der neugebackene Fabrikant sein Erzeugnis in seinem ersten ProspektaIs "den besten Staubsauger der Gegenwart!" Ein kühnes Wort, fürwahr! Robert Schoettle war allerdings in der Lage, den Beweis dafür anzutreten.

Das Kernstück der ersten Staubsaugerkonstruktion war ein vorzüglich gebauter Elektromotor, der ein Windflügelgebläse von hohem Wirkungsgrad antrieb. Ein fest mit dem Gehäuse verbundener Saugrüssel mit Bürste saugte beim Hin- und Herfahren des durch eine Stützrolle leicht beweglichen Staubsaugers den Staub von Fußböden und Teppichen. Weil dieser "Saugrüssel" zum Absaugen von Möbelstücken, Tapeten, Vorhängen, Kleidern usw. reichlich unpraktisch war, sah der findige Konstrukteur von Anfang an den Anschluß eines beweglichen Saugschlauches mit verschiedenartigen Einsatzstücken vor. Dieser Schlauch wurde an einen Saugstutzen im Staubsaugergehäuse angeschlossen. Mit einem ebenso einfachen wie praktischen Zweiweghahn - bei den Dampfmaschinenreparaturen in seiner Lehrzeit hatte Robert Schoettle derartige Maschinenelemente genau kennengelernt - konnte durch einen leichten Griff wahlweise entweder der Saugrüssel für die Bodenbearbeitung oder der Saugschlauch für das Entstauben von Möbeln, Gardinen usw. eingeschaltet werden.

Und nicht nur saugen, auch blasen konnte man mit diesem Apparat. Da- zu wurde der Staubsack abgenommen und in die Luftaustrittsöffnung eine Blasmuffe eingesteckt. Mit dem beweglichen Schlauch und entsprechen- den Einsatzdüsen konnten nun Ecken und empfindliche Gegenstände ausgeblasen werden. Bei Verwendung eines elektrisch beheizten Blasschlauches wie dies Robert Schoettle als erster auf den Markt brachte, konnte der Apparat sogar als äußerst wirksames Heißluftgebläse (z. B. zum Haar- trocknen) verwendet werden.

Ein im Handgriff eingebauter Druckknopfschalter für den Elektromotor machte die Bedienung des Geräts zu einer kinderleichten Angelegenheit. Diese Schalteranordnung, die später für Elektrogeräte aller Art Eingang fand, ist Robert Schoettles ursprüngliche Idee und erstmals von ihm angewandt worden.

Den vom Windflügelgebläse angesaugten Staub nahm ein außerhalb des mechanischen Aggregates an der Bedienungsstange hängender, aus dichtem Stoffgewebe hergestellter Staubsack auf. Alles in allem: Das erste Serienerzeugnis des Unternehmens besaß in der Tat Vorzüge, die dem damaligen Stand der Technik vorauseilten.

Das erste öffentliche Auftreten der Firma Schoettle bei der Frankfurter Messe 1922 und bei der denkwürdigen ersten großen deutschen Nachkriegs- Fachausstellung "FLIA", die im Juni 1922 in der Stuttgarter Gewerbehalle neben dem gesamten Flaschner- und Installationsgewerbe auch die Metall- und elektrotechnische Industrie umfaßte, brachte dem jungen Unternehmen einen durchschlagenden Erfolg.

So sicher und leicht war die Handhabung des auf diesen Ausstellungen gezeigten Staubsaugers, daß bei der "FLIA " der 4jährige Sohn Robert Schoettle jr. den Besuchern die Wirkung des Staubsaugers und der mit diesem erstmals kombinierten "Heißluftdusche" vorführen durfte.

Der von Woche zu Woche steigende Auftragseingang war für das Unternehmen der beste Beweis, daß seine Apparate gut waren. Und mit den wachsenden Aufträgen wuchs auch das Selbstvertrauen in die eigene Leistung.

Mit dem Staubsaugapparat "Ventus" bringen wir einen Apparat auf den Markt, welcher die Anforderungen, die an einen solchen gestellt werden, voll und ganz befriedigt.

Die vollendete Konstruktion ermöglicht die Entstaubung sämtlicher Einrichtungsgegenstände, besonders Teppiche, Portieren, Tapeten, Polster- möbel, Matratzen usw. usw., auch wird für die Entfernung der Mottennester vollständig Gewähr geleistet.

Der Apparat ist außerordentlich leicht zu bedienen. Die Umstellung auf die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten kann auf die einfachste Art und Weise erfolgen.

Der Apparat arbeitet auf Gleich- und Wechselstrom bei gleicher Spannung. Die Betriebskosten sind äußerst gering.

Stromverbrauch 100 Watt.